Besuch im HAUS des SPIELS


Seit 2013 ist das Deutsche Spielearchiv Nürnberg mit über 40.000 Brett- und Kartenspielen im Pellerhaus am Egidienberg untergebracht.
Hier wird einerseits geforscht, archiviert und katalogisiert, andererseits ist es ein lebendiger Teffpunkt von verschiedenen Gruppen: unter anderem trifft sich hier regelmäßig der Alibaba Spieleclub und führt Veranstaltungen durch, die Noris-Liga hat ein playLab für Cosplayer, das Bundesamt für Migration nutzt Räume für Spracheinstufungstests, das Friedensmuseum hat ein Archiv und Büroräume.
Das Besondere aber sind die Spielenachmittage, die jeden Sonntag von 14-18 Uhr stattfinden. Jede/r kann kommen, sich Spiele ausleihen und loslegen. Das Ganze für alle kostenlos! Niederschwelliger geht es nicht. Einfach mal vorbeischauen und selber ausprobieren.
Das Haus des Spiels ist eine einmalige und überzeugende Einrichtung, gerade in der Spielzeugstadt Nürnberg. Leider ist das Gebäude aber in einem desolaten Zustand. Das beginnt bei der schadhaften Treppe, geht weiter über die zum Teil nicht mehr benutzbaren Toiletten, bis zu den Wasser- und Abwasserleitungen.
Ursprünglich war eine Generalsanierung im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung für das Jahr 2025 geplant. Nachdem die Bewerbung gescheitert ist, liegen die Pläne nun auf Eis und das Haus wird immer maroder.
Die Stadt verweist bei Nachfrage auf die fehlenden finanziellen Mittel.
Wenn hier allerdings nicht bald eingegriffen wird, besteht die Gefahr, dass das Gebäude als nicht mehr öffentlich nutzbar eingestuft wird.
Die Vereine müssten weichen, das Spielearchiv bräuchte ein neues Zuhause und auch die Spielenachmittage wären passé. Zur Landesgartenschau 2030 hätten wir eine Bauruine an exponierter Stelle.
Dabei ist dies ein Haus, das exemplarisch für die Baugeschichte der Nürnberger Nachkriegszeit steht und auch aus diesem Grund unter Denkmalschutz gestellt wurde. Es ginge somit auch ein wertvoller Zeuge der Architektur der 1950er Jahre in Nürnberg verloren.
Stefanie Kuschill und Dr. Thomas Eser führten uns durch das Haus. Herzlichen Dank für die sehr informativen Einblicke und Hintergrundinformationen.

In der Eingangshalle des Pellerhauses

Stefanie Kuschill und Dr.Thomas Eser bei der Einführung

Der ehemalige Lesesaal der Stadtbibliothek wird jetzt für Spieleveranstaltungen genutzt.

Hier geht es in den oberen Bereich des ehemaligen Lesesaals.

Die Spielenachmittage sind mit jeweils ca. 100 Teilnehmern gut besucht.

Das playLAB ist Tüftelbude und Kreativraum. Hier werden gemeinsam Spiele und Spielzeug, analog und digital entwickelt. Momentan wird es vor allem von der Noris-Ligafür Crafting-Events wie den Cosplay Friday genutzt.

In einem kleinen Bereich des Spielearchivs