Die Aufregung war groß bei vielen Anwohnern im Burgviertel. Die hatten sich inzwischen an den jetzt fehlenden Durchgangsverkehr gewöhnt und darüber gefreut. Da kam nach der Wahl gleich die Meldung, dass die Sperrung der Bergstraße wieder aufgehoben werden soll.
Der Bürgerverein in der Altstadt fragte nach und machte gleich auch seine ablehnende Haltung zu einem neuerlichen Durchgangsverkehr deutlich.
In Briefen an die Fraktionsvorsitzenden von CSU und SPD begrüßte er die durch die Kooperationsvereinbarung entstandene Beibehaltung der nach umfangreicher Bürgerbeteiligung vom Stadtrat beschlossenen Umgestaltung Nägeleinsplatz und Umfeld sowie die Beibehaltung der Probephase für Weinmarkt und Umgebung.
Zur Frage der Sperrung der Bergstraße bezog sich der BV auch auf die eindeutige Aussage von Herrn Fraktionsvorsitzenden Kriegelstein von der CSU vom 13.Mai „wir wollen auf keinen Fall einen Durchgangsverkehr in der Altstadt“ (in „Horchamol“ auf nordbayern.de/horchamol).
Der BV erwartet, daß jegliche Änderung der erst kürzlich durch den Stadtrat beschlossenen geänderten Verkehrsführung im Burgviertel dieser Aussage auch Rechnung trägt!
War doch die Unterbrechung des Durchgangsverkehrs Grund für die Sperrung der Bergstraße und sollte vor allem eine Durchfahrt in West-Ost-Richtung unterbinden. Neben einer unnötigen Belastung der Anwohner hatte dieser auch durch viele illegale Falschfahrer und durch vielfach deutlich überhöhte Durchfahr-Geschwindigkeit auch in Gassen ohne Gehsteige eine große Beeinträchtigung und Gefahrenquelle für Touristen sowie Kita- und Schulwege dargestellt.
Am Weinmarkt ist zu beobachten, dass trotz intensiver Verkehrsüberwachung, von ordnungswidrig Durchfahrenden die Regelungen der Fußgängerzone missachtet werden. Das führt zu gefährlichen Situationen, da immer mehr Zufußgehende, Kinder und Radfahrende die ihnen zustehenden Flächen nutzen und bespielen.
Ein erneuter Durchgangsverkehr in der Altstadt würde sowohl Lammsgasse und Füll belasten, als auch die Verkehrsberuhigung am Weinmarkt in Frage stellen.
Auf unsere Briefe an die Fraktionsvorsitzenden von CSU und SPD hat bisher nur Thorsten Brehm von der SPD geantwortet. Er schrieb unter Anderem:
„Als SPD haben wir uns dafür stark gemacht, im Kooperationsvertrag ein Gesamtkonzept zur Verkehrsberuhigung der Altstadt zu verankern. Wir wollen den eingeschlagenen Weg weiter gehen, mehr Aufenthaltsqualität schaffen und die Fußgängerzone ausweiten. Wir haben ggü. der CSU-Fraktion deutlich gemacht, dass wir einer Wiederöffnung der Bergstraße – zur Binnenerschließung des Quartiers – nur zustimmen, wenn es ein Gesamtkonzept für die Altadt gibt, das den Durchgangsverkehr konsequent unterbindet. Hier wird es also keinen Schnellschuss geben; vielmehr wünschen wir uns wieder einen engen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort.“
Über den weiteren Fortgang werden wir informieren.